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SAU AM BRETT (Teil 2) von Oliver Kern

24.11.2024 - 17:13 Uhr
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Inhaltsangabe:
Die Lebensmittelüberwachung Ostbayern steht für Lebensqualität und Gesundheit. Berthold Fellinger, ein Angestellter dieser Behörde, nimmt seinen Beruf als Hygieneinspektor äußerst genau. Nachdem er beim Kirchenwirt seine Kontrolle sowohl in der Küche als auch im Lebensmittellager laut Vorschrift fachmännisch durchgeführt hat, stellt dieser zufrieden fest, dass es keinerlei Beanstandungen oder etwaige Mängel gibt. Daher genehmigt sich der Lebensmittelkontrolleur beim Ferdl -dem Wirt- sein wohl verdientes Feierabendbier, nicht zuletzt wegen der neuen Bedienung.
Da die hübsche Hamburgerin durch ihre Anwesenheit dem Fellinger so den Kopf verdreht, bemerkt dieser nicht, wie ein paar Tische weiter ein Gast mittleren Alters eine ungesunde Gesichtsfarbe annimmt und wenige Sekunden später leblos mit dem Kopf in seinem Teller landet. Franziska Höllmüller, die Dorfärztin und Jugendliebe vom Fellinger kann bei dem Anzugträger nur noch den Tod feststellen.
Ausgerechnet zur Feriensaison, wo Ferdl Löffelmacher komplett ausgebucht ist, geschieht dieses tragische Unglück. Sämtliche Gäste verfolgten das entsetzliche Geschehen, doch ein Zeuge will mehr beobachtet haben - nämlich, wie der Fellinger Geld vom Kirchenwirt angenommen hat. Ist das Lokal vom Ferdl Löffelmacher also doch nicht in einem so einwandfreien Zustand, wie es der Lebensmittelkontrolleur ausgewiesen hat?
Der 43-jährige Niederbayer, der eigentlich nur seine Schulden vom Schafkopfspielen beim Ferdl eintreiben wollte, ist in Erklärungsnot. Unter allen Umständen versucht sich Fellinger von diesen Anschuldigungen reinzuwaschen, nicht nur, weil ihm im schlimmsten Fall die Suspendierung vom Dienst droht. Daher sieht der Hygieneinspektor nur eine Chance, sich selbstständig auf Spurensuche zu begeben, um den plötzlichen Tod des Hamburger Geschäftsmannes aufzuklären. Als auch noch die Schulter des Hobbyermittlers zu jucken beginnt, ist dies ein weiteres Indiz, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Bei seinen Nachforschungen findet Fellinger unglaubliche Details heraus: Ferdl Löffelmacher wurde vor 20 Jahren nach dem Ertrinkungstod seines Bruders beim Sautrogrennen mit einem Fluch belegt. Je intensiver Fellinger nachbohrt, desto mehr Dramen kommen in der Familiengeschichte der Löffelmacher's zutage. Zuletzt die schwere Krankheit vom Ferdl's Sohn Jens. Doch mit dem Tod des vergifteten Geschäftsmannes scheint das Böse den Kirchenwirt nun endgültig eingeholt zu haben.
Als auch noch die schöne Bedienung spurlos verschwindet und ein weiteres Familienmitglied der Löffelmachers leblos aufgefunden wird, steht eines fest, der Ferdl steckt in großen Schwierigkeiten und der Fellinger hängt irgendwie mit drin.
Wer ist die Schlüsselfigur zu den tragischen Ereignissen und was ist deren Motiv?

Eigene Meinung:
In dem Hörbuch "Sau am Brett" darf Lebensmittelkontrolleur Berthold Fellinger wieder auf Ermittlungsjagd gehen. Der leidenschaftliche Hobbydetektiv leidet eindeutig unter dem Batman-Syndrom: Verbrechen aufklären, ohne Auftrag. Wenn er nicht sein kaputtes Knie hätte, wäre er mit Sicherheit ein begnadeter Polizist geworden, aber darum soll es in diesem Teil nicht gehen. Der Autor Oliver Kern hat wieder einen angenehmen, spannenden und teilweise klischeehaften Regionalkrimi verfasst. Dieser wird nicht nur der bayerischen Kultur, sondern auch der Mentalität der Menschen im Bayerischen Wald gerecht. Der 43-jährige Niederbayer begibt sich wieder eigenständig auf Spurensuche, um den mysteriösen Vergiftungstod des Geschäftsmannes Herrn Hansen beim Kirchenwirt aufzuklären.
Zum einen will er sich selbst von den Bestechungsvorwürfen reinwaschen, aber zum anderen auch der örtlichen Polizei ein wenig unter die Arme greifen, denn so richtig traut er denen nicht zu, dass sie das Verbrechen schnell genug aufdecken werden. Dass er sich dabei selbst mehrmals in ernsthafte Gefahr bringt, wird dem Fellinger erst bewusst, als die Situationen brenzlig und unausweichlich werden. Aber wie sagt das Sprichwort so schön: "Unkraut vergeht nicht" - so auch bei unserem bayerischen Urgestein. Natürlich hat dieser Heldenmut auch einen positiven Nebeneffekt. Selbst als er verletzt bei der Höllmüllerin auf dem Untersuchungstisch liegt, macht Fellinger bei der Ärztin, seiner Jugendliebe, einen Chancentest.
Der Schriftsteller baut am Rande eine leichte Liebesgeschichte mit ein, die in keinster Weise einen dominierenden Part einnimmt, sondern sachte im Hintergrund mitläuft und den Krimi im Gesamten auffrischt.

Fazit: Spannende Verfolgungsjagden, wortwitzigen Metaphern, die exakt auf den Punkt gebracht werden und sprachlichen Spielereien machen den zweiten Teil der Fellinger-Serie absolut hörens- bzw. lesenswert. Der Unterhaltungswert ist konstant an der oberen Grenze, was unter anderem dem Synchronsprecher Michael Schwarzmeier positiv zuzuschreiben ist. Ich bin jetzt schon gespannt, wie die "Obandelversuche" bei der Höllmüllerin weitergehen werden.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen


Gesamtbewertung: 5/5
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Klappentext

Sau am Brett

Krimi von Oliver Kern
Cover: Sau am Brett Das Sautrogrennen - für die einen eine legendäre Veranstaltung am Freudensee im Bayerischen Wald. Für die anderen eher die Regatta des ländlichen Proletariats. Zu diesen anderen zählt sich auch der Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur und Hobbyermittler. Eigentlich wollte der Fellinger nämlich zur Polizei. Aber das ist eine andere Geschichte. Damals, beim letzten Sautrogrennen ist der Löffelmacher unter ungeklärten Umständen ertrunken. Tragisch. Und jetzt stirbt beim Bruder vom Löffelmacher, der sich als Gastronom verdingt, ein Tourist an vergiftetem Schweinsbraten. Ob beides zusammenhängt? Ehe er sich's versieht, hängt Fellinger mitten in einem neuen Fall.
Reihe
4.2 1127

Fellinger-Serie


Dieses Buch gehört zu der Reihe
»Fellinger-Serie« und umfasst derzeit etwa drei Bände.

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