Die Antwort dazu ist ein klares ja: Im weitesten Sinne bezeichnet Literatur geschriebenes, das schriftliche Erzählen von Geschichten. Das Mangas Geschichten erzählen, darüber besteht Einigkeit, auch wenn das Bild dominiert. Die Striche stehen für Emotionen, für das, was passiert, und so wird der Text zu einem Konzentrat. Und wie sind die Cosplayer einzuordnen? Sind sie nur Fans, die ihrer Leidenschaft und Begeisterung für ihre Lieblingsfigur nachgehen? Haben sie nur Spaß, sich zu verkleiden und schlüpfen sie in Rollen hinein, um den Alltag zu verlassen? Ja, das ist alles richtig, aber es ist auch mehr: Es ist die visuelle Weiterentwicklung der Charaktere, im besten Fall die Fortsetzung der Geschichte im Kopf. Und genau das ist es, was wir erleben wollen, wenn wir gute Romane lesen.
Die Manga-Comic-Con feierte auf der Messe ihr 10-jähriges Jubiläum und dazu kann, nein muss man gratulieren! Sie bereichert die Literaturszene und macht den Messebesuch zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Cosplaying ist Performancekunst, die sich auf literarische Werke bezieht. Nicht mehr. Es ist eine Möglichkeit für Menschen, sich kreativ mit den Charakteren und Geschichten, die sie lieben, auseinanderzusetzen. Dennoch ist das keine Weiterentwicklung der literarischen Ausdrucksformen.
Ich halte Cosplaying für eine kreative Blume der Literatur.
Meine Tochter ist auch eine Costplayerin. Kaum zu glauben, wie ernsthaft sie das betreibt, um einen authentischen Eindruck der Figur zu vermitteln. Die Stunden am Spiegel will ich gar nicht erst erwähnen. Na ja, für mich ist das eher Karneval auf hohem Verkleidungsniveau.
Ich finde, die Diskussion ist sehr akademisch. Die Leute haben Spaß! Lass sie doch. Auf einer Messe würde mich das überhaupt nicht stören. Im Gegenteil, es ist schön anzusehen. Und bringt Abwechslung.
Hier gebe ich konstruktives Feedback zu Neuerscheinungen, zum Buchmarkt und zu gesellschaftlichen Themen.