Cover: Kalium
Thomas Herget
Kalium
ISBN: 978-3-751-90736-1
114 Seiten | € 5.99
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
14.04.2020
Belletristik
Thomas Herget

Kalium


Sie leben von steigenden Aktienkursen und glorreichen Richtfest-Reden, für die einflussreiche New Yorker Baulöwen sie engagieren. Menschen am Rande des Nervenzusammenbruchs, in Form gehalten von schicker Designerware und künstlich beatmet von den Sprechblasen antrainierter Superhelden-Egos. Als zwei Paare im Lastenaufzug eines neuen Wolkenkratzers festsitzen, bleiben sie auch in der automatisierten Warteschleife nach der Beantwortung des Lebenssinns stecken. Der stählerne Käfig als Druckkammer, in dem die Luft zum Atmen zwar immer knapper wird, eine Phantasmagorie dafür umso surrealer oszillieren darf, je heftiger sich die Protagonisten in sie hinein imaginieren.

Thomas Herget lässt ein Quartett hoch über den Straßen von Downtown Manhattan über sich selbst richten und in eine dampfende Crime-Soap an der mexikanischen Grenze hinabtauchen. Elaboriertes Kopfkino im Schatten der Pandemie als nie versiegende Quelle, der aufscheinenden Fratze des Todes das Wasser abzugraben? Weit gefehlt. In der Hermetik eines Betonschachts findet die Fiktion in Zeiten des Corona-Virus jetzt in exzessiven Demütigungsritualen und Selbstverstümmelungen ihre pervertierte Entsprechung. "Kalium" zeigt die seelischen Verwüstungen in digitalen Zeiten umso eindringlicher, weil sie mit dem Make-up der Lebenslüge ständig übertüncht werden.

Das Hörspiel entstand nach der Vorlage von Hergets Theaterstück "Wir aßen sie roh".

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Postleitzahl
Veröffentlichung:14.04.2020
Höhe/Breite/GewichtH 19 cm / B 12 cm / 130 g
Seiten114
Art des MediumsBuch [Taschenbuch]
Preis DEEUR 5.99
Preis ATEUR 6.20
Auflage1. Auflage
ISBN-13978-3-751-90736-1
ISBN-10375190736X
EAN/ISBN

Über den Autor

Thomas Herget wurde 1964 in Frankfurt am Main geboren. Während seines ingenieurwissenschaftlichen Studiums (Kunststofftechnik und Maschinenbau an der Hochschule Darmstadt) publizierte er für Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Literarische Förderpreise und Stipendien (Preisträger „Junges Literatur Forum Hessen“ 1987 und 1988, Residenz u. a. am Literaturinstitut Leipzig 1990). Journalistische Tätigkeiten für taz, Frankfurter Rundschau, Passauer Neue Presse und Junge Welt. Über Jahrzehnte zeichnete er als Kulturredakteur bei einem hessischen Stadtmagazin verantwortlich, heute schreibt er hauptsächlich für und über das Theater und den Hörfunk. In seiner Prosa und seinen teilfiktionalen Theater- und Hörstücken setzt Herget zwischenmenschlichen Katastrophen und der Banalität des Alltags oft schwarzen Humor und absurde Komik entgegen. „Wir aßen sie roh“ war im März 2020 der weltweit erste Dramentext, in dem das Coronavirus Erwähnung fand. Er lebt in der Nähe von Kiel.

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