Zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Ermordung des deutschen Außenministers

Chronologie aller Bände (1 - 1)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "An Deutschlands Jugend". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Walther Rathenau beginnen. Die Reihe endet vorerst mit diese Titel.
Der zweite Teil der Reihe "An Deutschlands Jugend" ist am 01.03.2022 erschienen.

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Cover: An Deutschlands Jugend
  • Band: 2
  • Autor: Rathenau, Walther
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  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 01.03.2022
  • Genre: Politik

An Deutschlands Jugend

Walther Rathenau wurde vor 100 Jahren ermordet. Schon zu Lebzeiten umstritten, wäre er nach heutigen Maßstäben nirgendwo mehr einzuordnen. „Deutscher jüdischen Stammes“, ein überzeugter Patriot – trotz des für ihn spürbaren Antisemitismus – nicht bereit, aus Opportunismus zum Christentum zu konvertieren; liberaler Großunternehmer und Fürsprecher planwirtschaftlicher Ansätze; Friedensfreund und in wichtiger Rolle Mitwirkender im kaiserlichen Kriegsapparat während des Ersten Weltkrieges; Techniker, Ästhet, Politiker; ein sehr sozial denkender Mensch, dem nie das Glück einer eigenen Familie vergönnt war – die Liste ließe sich sicherlich fortsetzen.
Es gehört zur Tragik seiner Existent, dass er als potentieller Brückenbauer letztendlich sehr kontrovers, um nicht zu sagen, polarisierend, von seinen Zeitgenossen rezipiert wurde.
Walther Rathenau hat es verdient, dem Vergessen entrissen zu werden. Durch sein Leben, durch seine Schriften, bekommen wir eine Perspektive auf eine wichtige Epoche deutscher Geschichte, die aus einem um sich greifenden unhistorischen, nur noch mit Schlagworten agierenden platten, dichotomisch simplifizierenden Moralismus heraus nicht verständlich ist, da dieser die Komplexität und Widersprüchlichkeit menschlichen Seins nicht ergreifen kann und negiert, dass die Perspektive „in der Zeit“ immer eine andere sein muss als die der Retrospektive.
Sein Leben zeigt uns, dass das Leben eher dialektisch daherkommt und mit schlichten Schwarz-Weiß-Distinktionen des „guten Menschen“, dessen eindimensionalen Selbstgerechtigkeit, nicht begreifbar sein kann.
Lernen wir aus Rathenaus Leben, lernen wir aus seinem Tod! Und ehren wir diesen einzigartigen Menschen!

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