
"Sie werden immer weniger!"
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Spangenberg
1933 waren hier noch 112 jüdische Einwohner angemeldet, die nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten systematisch aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Einigen gelang es, ins Ausland zu flüchten, die meisten suchten vor den Hetzkampagnen in der Kleinstadt zunächst Schutz in der Anonymität der Großstädte. Für viele erfolgte von dort aus der Transport in die Konzentrations- und Vernichtungslager. Als im Februar 1940 die letzten beiden Bürger jüdischen Glaubens den Ort in Richtung Kassel verließen, konnten die Nationalsozialisten stolz verkünden, dass Spangenberg nun „judenfrei“ sei.
Damit war die Jahrhunderte lange Tradition der jüdischen Gemeinde für immer beendet, denn kein Jude kehrte 1945 nach Spangenberg zurück. Dieses Buch versucht zum einen zu klären, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte. Zum anderen - und das betrachte wir als zentrale Aufgabe - wollen wir an Schicksal dieser Menschen erinnern und durch dieses Buch das Gedenken an eine verfolgte Minderheit wach halten.
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| Veröffentlichung: | 18.01.2019 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 14,8 cm / 285 g |
| Seiten | 96 |
| Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
| Preis DE | EUR 12.00 |
| Preis AT | EUR 12.00 |
| Auflage | 9. Auflage |
| ISBN-13 | 978-3-748-50389-7 |
| ISBN-10 | 374850389X |
Über den Autor
Dr. Dieter Vaupel, Jahrgang 1950, ist Pädagoge und Politologe. Nach seinem Lehramtsstudium in Gießen und der sich anschließenden Tätigkeit an verschiedenen Schulen in Nordhessen studierte er ab 1984 Politik und Geschichte an der Universität Kassel. 1990 promovierte Vaupel mit einer Fallstudie über Zwangsarbeit und Entschädigung zum Dr. rer.pol. Er kehrte danach in den Schuldienst zurück. Viele Jahre lang war er als Schulleiter sowie in der Lehreraus- und Fortbildung tätig. Seit seiner Pensionierung 2017 ist er Dozent im Bereich Geschichtsdidaktik an der Universität in Kassel.
Anfang der 1980er Jahre deckte Vaupel mit Schülerinnen und Schülern die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslager-Außenkommandos Hessisch Lichtenau auf, knüpfte Kontakte zu Überlebenden und initiierte die Errichtung eines Gedenksteines auf dem ehemaligen Lagergelände.
Dieter Vaupel ist Autor von zahlreichen Büchern und Fachbeiträgen zur Zeitgeschichte. Er widmet einen Großteil seiner Arbeit der historischen und bildungsbezogenen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und hat dabei wichtige Beiträge zur Regionalgeschichte geliefert.
So publizierte er Biografien über die Auschwitzüberlebende Blanka Pudler und über Egbert Hayessen, einen Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Heute erinnert ein durch Vaupel initiierter Gedenkort am Bahnhof Felsberg an Hayessen. Außerdem engagiert sich Dieter Vaupel für die Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an verfolgte jüdische Bürgerinnen und Bürger.
Durch seine Forschungs- und Erinnerungsarbeit ist er zu einem profunden Kenner der Geschichte Nordhessens geworden, dessen Rat stets gefragt ist. Vaupel wurde im Jahr 2024 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Aktuell setzt sich er auch mit der Geschichte des deutschen Radsports im Nationalsozialismus auseinander, einem bisher vergessenen Kapitel der Sportgeschichte. Mit seiner 2023 vorgelegten Studie zu diesem Thema hat er viel öffentliche Resonanz erzielt.






























