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Der Getreue des Herzogs

29.07.2024 - 14:56 Uhr
Cover: Der Getreue des Herzogs

Der Roman »Der Getreue des Herzogs« entführt die Leserinnen und Leser ins Tübingen des Jahres 1498. Im Mittelpunkt stehen der elfjährige Ulrich, der zum Herzog von Württemberg ernannt wird, und Johannes, ein kluger Junge, der als Küchenjunge arbeitet und davon träumt, Arzt zu werden. Ulrich wächst unter der Obhut seines Onkels Eberhard auf. Während eines Aufenthalts auf dem Schloss Hohentübingen lernt er Johannes kennen, der die Schule besucht und in der Schlossküche arbeitet, um Geld für ein Studium zu sparen, wird auf Drängen Ulrichs von seinen Pflichten entbunden und wird Ulrichs engster Vertrauter und Freund.

Tübingen 1498

so beginnt der Klappentext und da ich nur eine halbe Stunde Autofahrt von dem Ort, an dem die Geschichte zu Beginn spielt, lebe, hat der Roman »Der Getreue des Herzogs« von Johanna von Wild sofort mein Interesse geweckt.

Ulrich, der mit 11 Jahren zum Herzog ernannt wird, wird bald zum Spielball seiner Vormünder, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Johannes muss miterleben, wie sein Freund in Verschwendungssucht und rücksichtsloses Verhalten abrutscht. Trotz der loyalen Freundschaft kann Johannes nicht verhindern, dass der Herzog seine Untertanen zunehmend unterdrückt, was schließlich zu einem Bauernaufstand führt. Gleichzeitig entwickelt sich Johannes zu einem mitfühlenden und herausragenden Arzt. Die Situation spitzt sich zu, als Johannes’ große Liebe, Sophie Breuning, gezwungen wird, den grausamen Ambrosius Volland zu heiraten, der am Hof immer mehr Macht gewinnt.

Die detaillierte und gut recherchierte Darstellung der historischen Ereignisse hat mich besonders beeindruckt. Johanna von Wild hat es erneut geschafft, historische Fakten und fiktive Elemente gekonnt zu verweben. So werden beispielsweise die arrangierte Ehe von Herzog Ulrich mit Sabina von Bayern und seine Affäre mit Ursula, der Tochter seines Vormunds, thematisiert. Diese historischen Fakten sind sorgfältig recherchiert und authentisch dargestellt. Ulrich ist ein schwieriger Charakter: Jähzornig, verschwenderisch auf der einen Seite, ein Reformator auf der anderen.

Die Figur des Johannes Greiner, die rein fiktiv ist, fügt sich nahtlos in das historische Umfeld ein. Manchmal vergisst man fast, dass er nicht wirklich existiert hat. Er ist das genaue Gegenteil von Ulrich, mitfühlend, verständnisvoll und bedacht bei fast allem, was er tut. Dass dies nicht zu unglaubwürdig rüberkommt, zeugt ebenfalls von Johanna von Wilds schriftstellerisches Können. Ihre lebendige Schilderung und die genaue Darstellung der damaligen Zeit machen das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis.


Gesamtbewertung: 5/5
Cover: 5/5
Handlung: 4/5
Spannung: 4/5
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Klappentext

Der Getreue des Herzogs

von Johanna von Wild
Cover: Der Getreue des Herzogs Tübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, miterleben, wie der verschwenderische Herzog das Land in den Ruin treibt und seine große Liebe, Sophie Breuning, den eiskalten Volland heiratet. Während Ulrich immer zügelloser handelt und es zum Bauernaufstand kommt, verschwindet Sophie spurlos. Als Johannes von ihrem Geheimnis erfährt, beginnt für ihn eine Odyssee …
Reihe
3.9 12671

Historische Romane im GMEINER-Verlag


Dieses Buch gehört zu der Reihe
»Historische Romane im GMEINER-Verlag« und umfasst derzeit etwa 84 Bände.

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