Transmission
In Pia Lüddeckes neuestem Roman "Transmission" entfaltet sich eine fesselnde Geschichte, die die Grenzen von Identität, Liebe und Selbstakzeptanz auf eindringliche Weise erkundet.
Roman Engel verbringt sein Leben am liebsten in seinem Zimmer in der elterlichen Villa, seine Zeit verbringt er mit Musik hören und Videospielen. Seinem Vater und dessen Lebensgefährtin gegenüber ist er außerordentlich respektlos und doch versucht dieser ihn aus seiner Lethargie zu reißen und meldet ihn beim Hochschulsport an, Fechten soll ihm wieder Spaß am richtigen Leben bringen.
Roman geht nur widerwillig zum 1. Training und begegnet dort Julia, von der er sofort fasziniert ist. Julia ist selbstbewusst und auch ein bisschen frech, sie ist aufregend anders, findet Roman und dass sie so wie er auf schwedischen Prog Metal, macht sie nur noch interessanter und auch Julia scheint nicht abgeneigt.
Dann aber erfährt Roman von Julias Geheimnis und reagiert zunächst vollkommen kopflos. Erst als er Zeit hatte, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Julia ein biologischer Mann ist und er eine Beziehung zu ihr ausschließt, sich eine Freundschaft aber vorstellen kann, nähern sich die beiden wieder an und begeben sich in einem geklauten Sportwagen auf eine Reise durch die Nacht.
Mehr erzähle ich euch nicht.
Ich mochte Roman nicht, ein verwöhntes, unverschämtes Kind, das sein Leben wegwirft, ist nicht gerade ein Sympathieträger. Zu seiner Entschuldigung sei aber gesagt, dass sein Verhalten einen Grund hatte, den ich absolut nachvollziehen konnte und je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr wollte ich ihn in den Arm nehmen.
Im Gegensatz zu ihm war mir Julia von Anfang sympathisch, sie verfolgt ihre Ziele, wenn auch manchmal auf ungewöhnlichen Wegen, aber was hat sie schon zu verlieren, wenn sie dem Rat ihres Therapeuten folgt, der ihr verspricht, dass sie die Antworten, die sie sucht, bei Edward findet.
Pia Lüddecke hat mich mit ihrer neusten Geschichte absolut überzeugt, sie thematisiert Isolation, Andersartigkeit und die Kritik an gesellschaftlichen Normen, mit einer Leichtigkeit, die in unserer Zeit nötiger ist als je zuvor.
Fazit: Von der ersten Seite an zieht die Autorin das Publikum in ihren Bann und präsentiert glaubwürdige, vielschichtige Charaktere, allen voran Roman und Julia, deren persönliche Entwicklung im Fokus steht mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und Feinfühligkeit thematisiert die Autorin gesellschaftliche Normen und die Herausforderungen, anders zu sein, was den Roman gerade in der heutigen Zeit so relevant macht. Insgesamt überzeugt "Transmission" als packende Erzählung, die zum Nachdenken anregt und tief berührt.
Das Bücherhaus
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Transmission
TRANSMISSION ist eine tragikomische Lovestory und ein rasanter Roadtrip, der in einem Fechtturnier auf der Autobahn gipfelt.