Was soll ich bloß lesen?

Was soll ich bloß lesen?

08.05.2025 von Edward Poniewaz

Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels erscheinen in Deutschland jährlich etwa 70.000 bis 80.000 Neuerscheinungen (Erstauflagen), von denen es nur wenige in die Buchhandlungen und auf die Bestsellerlisten schaffen. Viele Erwähnungen in den Medien hängen vor allem mit der Popularität des Autors und seiner Vernetzung in der Medienwelt zusammen.

Doch weder Popularität noch Bestsellerlisten oder die zahlreichen Literaturpreise sind ein Garant für literarische Qualität. Schon gar nicht dafür, dass sie den persönlichen Geschmack treffen. Von geschätzten 80.000 Titeln nehmen wir pro Jahr vielleicht 200 wahr, lesen deren Leseproben und vertrauen darauf, dass der Geschmack der Masse mit unserem übereinstimmt.

Die Folge: Andere treffen für uns eine Vorauswahl. Und die ist vor allem vom Marketing und vom vermuteten wirtschaftlichen Erfolg getrieben. Wir sind damit in unserem Leseverhalten Teil des sogenannten Mainstreams. Kann okay sein, aber immer?

Jetzt denkst du vielleicht: Ich lese aufgrund von Buchempfehlungen. Von Menschen, deren Geschmack ich vertraue: Freunde, Familie, Kollegen, Buchhändler et cetera. Und damit erreiche ich eine gewisse Unabhängigkeit vom Mainstream, von den Bestsellerlisten, die durch Marketingbudgets der Verlage getrieben sind. Aber die Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis basieren meist auf denselben Quellen, die man selbst nutzt. Was also tun?

Es gibt keinen Königsweg, sondern nur eine Kombination aus Selbstreflexion und der Nutzung verschiedener Informationsquellen. Bewusst andere Informationsquellen ausprobieren, vielleicht auch mal abseits der ausgetretenen Pfade nach Büchern suchen. Neues zu entdecken, kann viel Spaß und Freude bereiten. Viel Erfolg dabei!

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    Edward Poniewaz

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