Die Reformpädagogik, verstanden als Phase der Bildungsgeschichtevor und nach dem Ersten Weltkrieg, ist seitvielen Jahren ein prominenter Gegenstand der historischenBildungsforschung. Der Sammelband unternimmtden Versuch, historische und aktuelle Deutungsmuster,Schwerpunkte, aber auch Lücken der Historiographieerkennbar zu machen.
Reflexion und Reflexivität werden im Kontext verschiedener Reformanstrengungen in Schule, Unterricht und Lehrer:innenbildung verstärkt diskutiert und sind zudem mit hohen Professionalisierungserwartungen verbunden. Aktuelle Forschungsbefunde verweisen allerdings auf einen noch immer hohen Aushandlungs-, Systematisierungs- und Entwicklungsbedarf, auf Widersprüche und offene Fragen.
Fritz Borinski (1903–1988) war führender Vertreter einer Bildung zur Demokratie sowie Wegbereiter und Schrittmacher für die Wissenschaft von der Erwachsenenbildung. Wegen seiner jüdischen Herkunft und als Sozialdemokrat seiner Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland durch den Nationalsozialismus beraubt, gelang ihm 1934 die Emigration nach London, von wo er 1947 nach Deutschland zurückkehrte.
Den bewegten Zeitraum um 1968 als Ausgangspunkt nehmend, untersucht die Arbeit Wissenstransformations- und Zirkulationsprozesse zwischen politischer und pädagogischer Praxis sowie erziehungswissenschaftlicher Theorie. Anhand von neun biographischen Erzählungen mit Personen, die um 1968 in pädagogischen oder politischen Praxisprojekten aktiv waren und danach einen Weg in die Wissenschaft verfolgten, werden Wissensbewegungsprozesse nachgezeichnet.
Die Beiträge des Sammelbandes betrachten aus einer praxeologischen Perspektive die historische Dynamik um Entstehung, Organisation und Transformation von Schulfächern. Betrachtet werden daher vor allem Materialitäten des Unterrichts, z.B. Lehrmaterialien, Unterrichtsmedien und der Modus des Umgangs mit Wissen – Wissenspraktiken, die die Fachlichkeit der Schulfächer ausmachen.
Bildungsmedien kommen in Lehr-/Lernkontexten über die Lebensspanne hinweg zum Einsatz. Sie spielen u. a. eine wichtige Rolle als Materialien für Lehrende unterschiedlicher Bildungsinstitutionen und finden sich als informelle gedruckte wie digitale Materialien zu gesundheitlichen, politischen und vielen anderen Themen.
Der Titel fordert unter anderem dazu auf, Probleme des Zusammenlebens und seiner Bedingungen in dieser einen Welt als Inhalte des Sachunterrichts zu bedenken.